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Wir trauern um unser Gründungsmitglied Roswita Waechter

oswita Waechter, Jg. 1939, wurde in Danzig geboren, sie war Meisterschülerin bei Prof. Dietmar Kraemer und lebte mit ihrem Mann Michael Mohr in einer Atelierwohnung in Köln.
Seit Beginn der Ausstellungstätigkeit im Künstlersonderbund stellte sie mit aus.
Zuletzt stellte sie 2023 das im gleichen Jahr gemalte, hier abgebildete Selbstporträt in der Ausstellung »Grenzgänge« im Schloss Königshain bei Görlitz aus. Von Roswita Waechters Kindheit erzählt eindrucksvoll ihrer Biografie »Erinnerungskette«.

Ihre Stillleben, Landschaften, Fensterbilder und (Selbst)-Porträts bleiben in zahllosen Zeichnungen und Bildern eindrucksvoll in unserer Erinnerung. Sie schuf eine Kunst, die bleibt.

Nun hat sich ein neues Fenster für sie geöffnet.

Nina Koch (Vorsitzende)

Nachruf von Dirk Schmitt: PDF
Nachruf im Kölner Stadtanzeiger vom 20.1.2024: PDF



Dirk Schmitt
Zum Tod von Roswita Waechter
Ruhe. Besonnenheit. Höfliche Zurückhaltung.

Das sind die Begriffe, mit denen ich Roswita spontan verbinde. Sie stand eher in der zweiten Reihe, wenn es um Aufmerksamkeit ging und schien sich nie aufdrängen zu wollen. Sie war der Mensch, der sich im Hintergrund eingerichtet hat, um dort in einer Art Abgeschiedenheit ein sehr persönliches, höchst kunstvolles Gesamt-Werk zu schaffen. Auch ihre Themen waren still. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ihre Atelieransichten, Portraits und vor allem Selbstportraits sind im klassischen Sinne eigentlich Stillleben. Auf das Genaueste beobachtet, irgendwie kühl und trotzdem zutiefst gefühlvoll brachte sie ihre Umgebung auf die Leinwand. Sie malte vor allem ihre direkte Umwelt, die sie täglich erlebte. Die Atelier-Fensterbilder sind mit das romantischste was ich seit Caspar David Friedrich gesehen habe, ihre Selbstportraits in neusachlicher Manier so analytisch und dabei so malerisch, dass man sich fragt, warum sich nicht viel mehr Menschen von ihr malen ließen. Vielleicht, weil sie nichts von Roswita wussten, die doch so zurückhaltend war.
Vielleicht auch, weil ihr berühmter Bruder F. K. Waechter, in der Vergangenheit alle Aufmerksamkeit
auf sich gezogen hatte und für die Schwester nicht genug übrig blieb, zumal diese auch noch
realistisch malte, zu einer Zeit, in der der Realismus als Kunstform in der Öffentlichkeit eher unter
dem Radar wahrgenommen wurde. Wer Roswita besser kannte, weiß, dass man mit ihr bestens
politisieren und tiefe Gespräche über alle Bereiche des Lebens führen konnte und weil ihr der
Realismus in der Kunst so am Herzen lag, zählt sie auch zu den Gründungsmitgliedern des
Künstlersonderbundes im Jahr 1990.

Roswita und mich verband eine kollegiale, ca. 35jährige Freundschaft, eine gegenseitige hohe Achtung des künstlerischen Werkes und ich hatte noch einen ganz speziellen Bezug zu ihr, war sie doch im selben Jahr geboren, wie meine Mutter. Wir haben beide zu unterschiedlichen Zeiten bei Dieter Kraemer in Köln studiert und uns immer wieder mal zu Kaffee und Kuchen im Waechter/Mohr-Atelier in Köln Sürth, oder auf Ausstellungen getroffen. Rosi unterstützte, neben anderen, im Jahr 2004, meine Bewerbung für den Künstlersonderbund.

In ihrer beinahe symbiotisch zu nennenden Beziehung zu ihrem Mann Michael Mohr, wirkte sie immer wie ein ruhige Hafen, während Michael gerne auch mal das Schiff im Sturm darstellten konnte. Beide sind für mich nicht ohne den Anderen denkbar. Ich weiß gar nicht wie das gehen soll, nun, wo sie nicht mehr da ist. Ihre nebeneinander liegenden Arbeitsplätze im bis aufs Engste mit Gemälden gefüllten Atelier sind für mich geradezu das Synonym einer Künstlerehe. Unzählige Stunden haben die beiden nebeneinander, Jahrzehnt um Jahrzehnt, dort malend verbracht.
Wie bei so vielen KünstlerInnen unserer Zeit, wurde der Kunstmarkt der Schaffenskraft und dem umfangreichen, beachtliches Oeuvre von Roswita Waechter leider nicht gerecht, aber sie hatte seit 1978 zahlreiche Ausstellungen in teils bemerkenswerten Kulturstätten und es finden sich einige Werke in öffentlichen Sammlungen.

In den letzten Jahren wurde es um die stille Zeitzeugin noch stiller. Corona und eine ernste Erkrankung taten ihr Übriges. Das letzte Jahr verbrachte sie in einer Pflegeeinrichtung, täglich besucht von ihrem liebenden Michael.

Roswita Waechter starb am 5.1.2024

 

 

Nachruf auf Riccardo Adelchi Mantovani

Wir trauern um unser langjähriges Mitglied Riccardo Adelchi Mantovani, der am 18.2.2023 im Alter von 81 Jahren in Berlin, seiner Heimat seit fast 60 Jahren, verstorben ist.

1942 in Ro Ferrarese geboren, wurde er, gerade 4 Jahre alt, zur Waise. Die sechs Jahre im städtischen Waisenhaus bei den Nonnen und die anschließende Zeit im Internat – wo er den Beruf des Drehers erlernte – fanden später auch einen Niederschlag in seiner magischen Bildwelt.
1964, im Alter von 22 Jahren, zog er nach Deutschland und lebte seit 1966 in Berlin. Dort war er in einer Fabrik als Arbeiter beschäftigt. Das kulturelle Klima der Stadt ermutigte ihn, die zeichnerische Begabung, die sich in seiner Internatszeit gezeigt hatte, wiederzuentdecken.
Er besuchte Abendmalschulen und Aktkurse, studierte Kunstgeschichte und stellte zusammen mit anderen Künstlern in Gruppenausstellungen aus.

Seit 1979 konnte Riccardo Adelchi Mantovani sich endgültig der Malerei widmen.
Seinen Stil könnte man als traumhaften Realismus beschreiben, der stets von der genauen Beobachtung der Wirklichkeit als auch den Kindheitserinnerungen genährt wird.

Von den Werken Giorgio de Chiricos, Paul Delvaux und René Magritte inspiriert, gibt Mantovani mit der Geduld eines exzellenten Handwerkers seinen Träumen eine Bühne und ist dabei in der großen Tradition der Ferrareser Renaissance verwurzelt. Ihm gelingt es, aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen in seine persönlichen und visionären Interpretationen eines traumhaften Realismus einzuarbeiten.

A. R. Mantovani zeigte sein Werk in zahlreichen Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, zuletzt im Museum MART Rovereto (Italien).

Nicht nur seine Bilder berühren uns durch ihre poetische Schönheit und zarte Kraft. Mantovani selbst wird uns durch seine stets freundliche, dem Gegenüber zugewandte und doch immer bescheidene Art in Erinnerung bleiben.
Ein Mitglied sagte: »Er war eine Kostbarkeit in unserer Künstlergruppe.«

Er wird uns fehlen.

Christine Reinckens

 

Nachruf auf Prof. Karl-Henning Seemann

Unser Ehrenmitglied Karl-Henning Seemann ist am 14. Januar verstorben.

1934 in Wismar geboren, studierte er an der HBK Berlin-Weißensee und an der HBK Berlin Charlottenburg (bei Bernhard Heiliger). 1961 lehrte er als Assistent an der TH Braunschweig bei Jürgen Weber, der wie auch Bernhard Heiliger, prägend war für seinen weiteren künstlerischen Werdegang. 1972 folgte dann der Ruf an die Fachhochschule in Aachen und schließlich, 1974 an die Staatliche Akademie der Künste in Stuttgart.

In seinem Werkkatalog setzt er sein bildhauerisches Selbstverständnis:

Karl Henning Seemann (13.3.1934 – 14.1.2023)
Foto: Silke Klewitz-Seemann

Nachruf als PDF


»Es geht mir bei meiner Arbeit immer ums Ganze, um die Synthese von Gegensätzlichem: Dynamik und Statik in Volumen und Raum, Rhythmus der Form in der Fern - u. Nahwirkung, Freiheit der Kunst in der Bindung an eine Aufgabe – je stärker das eine, umso größer das andere. Und immer wieder geht es mir um die Frage, wie ich Bewegung, die Dimension der Zeit, in die schwerkraftgebundene Kunst der Bildhauerei umsetzen kann, ohne dass die Skulptur zur Pose erstarrt.«
(Karl-Henning Seemann, »Die Werke der Jahre 1998 bis 2008« , Hrsg. Kornhoff, Oliver; 2009)

Diese grundsätzliche Position findet ihren Niederschlag in seinen Werken, denen er damit auch eine individuelle Ausrichtung gab.
In vielen Städten der gesamten Republik bereichern seine plastischen Arbeiten das öffentliche Leben. Aber auch als Zeichner spricht Karl-Henning Seemann in unzähligen Werken zu uns. Vor kurzem erschien die umfangreiche Publikation »Karl-Henning Seemann - Das zeichnerische Werk«.

Zudem wurde in Löchgau 2021 der Karl-Henning-Seemann-Platz aus Anlass der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschlands eingeweiht.

Wir sind dankbar für die intensiven Gespräche, seine Texte und vor allem für seine Werke, in denen uns seine Haltung, seine unerschöpfliche Begeisterung für Menschen in all ihren Erscheinungen und sein Humor lebendig vor Augen stehen.

Bernhard Kucken
Nina Koch

 

Reiner Zimnik ist gestorben.

In Trauer nehmen wir Abschied von unserem langjährigen Mitglied Reiner Zimnik. Am 8. Dezember 2021 starb er nur weniger Tage vor seinem 91. Geburtstag. Auch im stolzen Alter blieb ihm der Verlust seines Ateliers in München nicht erspart. Im erbarmungslos ausgetragenen Kampf um Wohnraum haben Künstler immer das Nachsehen, nicht nur in München.
Seine Zeichnungen, Grafiken und Aquarelle haben uns in vielen Ausstellungen, unter anderem im »Grafikkabinett« immer wieder aufs Neue begeistert.
Nicht nur das überaus große zeichnerische Können, sondern auch sein schwarzer Humor, der aus vielen Darstellungen spricht, und die damit zuweilen verbundene

Gesellschaftskritik war ihm und uns ein wichtiges Anliegen, auch als künstlerische Position innerhalb des Realismus der Gegenwart.  So sein Text für unsere Publikation »Galerie« im Band »Original-Druckgrafik«:
»Reiner Zimnik ist Realist - abstraktes Denken ist ihm fremd. Sein Lebenswerk beinhaltet eine Art Lebensreportage, in der sich Erfahrenes und Erträumtes in Wort und Bild zu poetisch-satirischen Formeln verdichten.«

Doch er war nicht nur ein hervorragender Grafiker und Zeichner, sondern in seiner aktivsten Zeit auch Schriftsteller und Satiriker, der das Kulturleben in München mit seinen Freunden aufmischte. Seine Bücher wurden weltweit in viele Sprachen übersetzt. Kein Wunder, dass bei einem solchen Doppeltalent viele illustrierte Bücher entstanden sind; die Liste seiner Bücher ist lang. Das Kinderbuch »Der Bär auf dem Motorrad« ist gerade von seinem Verlag Diogenes wieder neu aufgelegt worden.

Reiner Zimnik wurde mit zahlreichen Preisen geehrt. Er, der auch mit Selbstironie nicht sparte, wurde unter anderem mit dem Literaturpreis München, dem Bayrischen Poetentaler, dem Eichendorff-Literaturpreis und einem Villa-Massimo-Stipendium ausgezeichnet.

Wir sind stolz auf seine Mitgliedschaft und verneigen uns vor seinem Lebenswerk.

Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren - und schmunzeln, wenn wir seine satirischen Bilder sehen.

Nina Koch (Vorsitzende)
im Dezember 2021

 

Nachruf auf Peter Bradtke

Uns hat die traurige Nachricht vom Tod unseres Mitgliedes Peter Bradtke erreicht. Die Werke von Peter Bradtke haben unsere Ausstellungen sehr bereichert. Seine freundliche Art, seinen Humor, seine Kunst und seine Arbeit im Vorstand des Künstlersonderbundes wurden von vielen sehr geschätzt.

Der Künstlersonderbund verliert einen einzigartigen Maler
und ein wichtiges Mitglied.

Seine Persönlichkeit und künstlerisches Wirken werden uns fehlen.

Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Nina Koch (Vorsitzende)
im Juni 2020

 

Wir trauern um unseren ehemaligen Vorsitzenden (1999-2007)
und unserem Fördermitglied Fritz Peter Hoppe

Er prägte mit seinem großen Engagement das Wirken des Künstlersonderbundes in unübertroffener Weise.

Sein Interesse galt nicht nur, der Kunst des Realismus der Gegenwart zu einer größeren Anerkennung zu verhelfen, sondern auch dem künstlerischen Leben, Arbeiten und Denken. Ein wahrer Kunstfreund, der selber malte, ohne es der Öffentlichkeit zu zeigen. Der gerne im Stillen wirkte und sich gleichzeitig immer auf die Seite unserer Kunst stellte und nicht müde wurde, sie persönlich und öffentlich zu würdigen.
Zahlreiche Ausstellungen in der Kommunalen Galerie in Wilmersdorf, aber auch im Museum für Kommunikation und in der Matthäuskirche, allesamt in Berlin wurden von ihm organisiert.

Vollständiger Nachruf in diesem PDF

Fritz Peter Hoppe eröffnet die Ausstellung des KSB
»Mensch Dasein Vision«, 2001
Kommunale Galerie, Berlin-Wilmersdorf

 

Zum Tod von Fritz Kreidt und Waldemar Otto

Der Künstlersonderbund trauert um den Maler Fritz Kreidt.
Er starb am 27. März 2020 nach kurzer, schwerer Krankheit in Berlin.

»Fritz Kreidts Bilder sind voller Abenteuer für die Augen, sie sind überreich an Erfindungen, an Stimmungen, die sie vermitteln, und Emotionen, die der Künstler in sie verborgen hat, und klugen, raffiniert ausgeklügelten Arrangements von sehr verschiedenen Gedanken- und Erinnerungs-Ebenen. Es sind nicht nur wunderbare Bilder, die wir hier zu sehen bekommen, der Maler Fritz Kreidt ist auch kühl kalkulierend im Umgang mit seinen Mitteln, seinen Themen, den Anspielungen auf seine Position in der Gegenwart und in dem Verhältnis zu vergangenen Epochen.«
(aus: Rainer Schwarz, Über die Arbeiten von Fritz Kreidt in der Galerie Zwang in Hamburg,
Einzelausstellung im April 2018
- vollständige Laudatio: PDF

Fritz Kreidt: Meine Projekte - PDF

Der Künstlersonderbund trauert um sein langjähriges Mitglied, den Bildhauer Prof. Dr. Waldemar Otto.
Er starb am 8. Mai 2020 in Worpswede.

Mit seinem Werk wurde er zu einem der wichtigsten Vertreter der figurativen Skulptur in Deutschland und darüber hinaus.
Er gestaltete mit seinen Skulpturen zahlreiche Orte im öffentlichen Raum und bereicherte mit zum Teil großformatigen Bronzeskulpturen zahlreiche Ausstellungen des Künstlersonderbundes.

Auch wenn es in den letzten Jahren stiller um ihn wurde, so hat Waldemar Otto trotz seines hohen Alters weitergearbeitet und zeigte in der Kunsthandlung Wilfried Karger anlässlich seines 90. Geburtstages im Frühjahr 2019 neue Bronzearbeiten.

Nina Koch
Stellvertretende Vorsitzende

Nachruf von Christiane Meixner im Tagesspiegel

 

Zum Tod von Gisela Breitling und Hartmut R. Berlinicke

Zum Tode der Berliner Künstlerin Gisela Breitling


Berlin, den 12.03.2018 - Die Berliner Künstlerin und Schriftstellerin Gisela Breitling ist tot. Sie starb in der Nacht zu Montag im Alter von 78 Jahren an den Folgen einer Parkinson- und Demenz-Erkrankung in einem Pflegeheim in Berlin-Lankwitz.

Gisela Breitling, geboren 1939, schuf seit den 1960er Jahren über 700 Gemälde, unzählige Drucke und Skizzen. Zusätzliche Bekanntheit erhielt sie als Autorin verschiedener Werke. Aufgrund ihres stetigen Engagements zur Gleichstellung der Frau in der Kunstwelt, bekam sie 2001 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Als Künstlerin des Realismus schuf sie ein umfangreiches Bildœuvre mit Selbstportraits, Stillleben, Frauenbildern sowie religiösen und surrealen Sujets, die international in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt wurden. Zudem sind ihre Werke weltweit in renommierten Sammlungen vertreten, u.a. in der Nationalgalerie in Berlin, der Albertina in Wien, dem National Museum of Women in The Arts in Washington und im Victoria and Albert Museum in London.
Als Schriftstellerin und Autorin veröffentlichte sie Bücher, wie »Die Spuren des Schiffs in den Wellen: Eine autobiographische Suche nach den Frauen in der Kunstgeschichte« und »Der verborgene Eros: Weiblichkeit und Männlichkeit im Zerrspiegel der Künste« sowie diverse Fachaufsätze, die große Beachtung fanden.
Anfang der 80er Jahre wurde sie durch die Verbreitung ihrer Bücher zu einer wichtigen Referenz im feministischen Diskurs jener Zeit und gründete zusammen mit der Berliner Künstlerin Evelyn Kuwertz »Das Verborgene Museum«, in dem seit 1987 vorwiegend Werke von vergessenen europäischen Künstlerinnen ausgestellt werden.
1987/88 gewann sie den Wettbewerb zur Gestaltung des Turms der St. Matthäus-Kirche inmitten des Kulturforums Berlin, für den sie diverse Arbeiten zum Matthäus-Evangelium anfertigte, die heute dort ausgestellt sind.
Zuletzt stellte die Künstlerin ihre Werke in verschiedenen Gruppenausstellungen aus, u.a. im Jahr 2016 die Ausstellung »Wasser. Realismus der Gegenwart. Malerei – Grafik – Plastik« des Künstlersonderbundes im Schlämmereigebäude der Königlichen Porzellan-Manufaktur in Berlin.
Ihre letzte Einzelausstellung hatte Gisela Breitling im Jahre 2014 in der Senioren-Residenz MANA, wo sie aufgrund ihrer fortschreitenden Erkrankung lebte und heute früh friedlich von uns ging.

Künstler und Galerist Hartmut R. Berlinicke gestorben

WILDESHAUSEN Der Künstler und Galerist Hartmut Berlinicke aus Wildeshausen ist am vergangenen Wochenende im Alter von 75 Jahren gestorben. Der international ausgezeichnete Künstler galt als einer der bekanntesten Druckgrafiker in Deutschland.
Der Religionspädagoge, Diakon und Kunstwissenschaftler war in den 60er Jahren aus beruflichen Gründen aus seiner Heimatstadt Berlin nach Wildeshausen gekommen. 1968 eröffnete er die Galerie Wildeshausen. Er förderte oft junge Künstler, die später auch international ausstellten. Ab 1968 unterrichtete er an verschiedenen Schulen in Wildeshausen Religion und Kunst. All die Jahre war er auch als Diakon tätig.
(Christoph Koopmeiners, Wildeshausen / Dötlingen, Redaktion Wildeshausen)


Wildeshausens bekanntester Künstler und Galerist Hartmut R. Berlinicke ist kürzlich im Alter von 75 Jahren plötzlich und unerwartet gestorben. Berlinicke betrieb seit mehr als 50 Jahren mit seiner Ehefrau Maria die »Galerie Wildeshausen« an der Harpstedter Straße. Sein plötzlicher Tod bei Künstlerkollegen und Wegbegleitern für Fassungslosigkeit.


Wildeshausen - Berlinicke ist in Berlin geboren und aufgewachsen. In den 60er-Jahren wechselte er aus beruflichen Gründen von Berlin nach Wildeshausen wo er 1968 seine »Galerie Wildeshausen« eröffnete. In der Kreisstadt war er 39 Jahre lang an verschiedenen Schulen als Regionslehrer und Kunsterzieher tätig. Mit dem Gymnasium Wildeshausen war er sehr eng verbunden. Von 1972 bis 2007 förderte er als Religionslehrer und Kunsterzieher viele junge Künstler, die später auch auf Internationalen Ausstellungen ihre Werke zeigen durften. (Onlineredaktion Bodo Pell 9. März 2018)

 

Zum Tod von Johannes Grützke und Richard Heß

Johannes Grützke (1937 - 2017)

Der Maler, Zeichner, Bildhauer und Dichter Johannes Grützke ist gestorben. Kurz vor seinem achtzigsten Lebensjahr, am 17. Mai 2017, erlag er seiner schweren Krankheit. Mit tiefer Betroffenheit nehmen auch wir, der Vorstand und die Mitglieder des Künstlersonderbundes, Abschied von einem Künstler, der 1990 zu den Gründungsmitgliedern dieser Künstlervereinigung gehörte.
Dieser vielseitig begabte Maler, der immer Unbequeme, hatte in einem deutlichen Bekenntnis zum Realismus als Gegenpol zur allgegenwärtigen abstrakten Malerei schon 1973 die »Schule der neuen Prächtigkeit« gegründet.
In Berlin geboren, fühlte er sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend dem bedeutenden Berliner Bildhauer Johann Gottfried Schadow so sehr verbunden, dass dessen Person und Werk im Spiegel der Malerei, Grafik und Skulptur von Johannes Grützke immer neu reflektiert wurde.
Ja, er empfand sich geradezu als »Enkel und Nachkomme« bis hin zu einem letzten Portrait-Relief Schadows, das der schwerkranke Johannes Grützke noch auf dem Krankenbett modellierte.
Seine realistischen Menschenbilder reden in unterschiedlicher Bildsprache mal mit beißender Ironie, mal grotesk, geraten aber auch bei nahen Menschen in einen stillen, dankbaren Dialog. Mit seiner Phantasie reichen sich Malerei, Grafik und Literatur die Hand, und es wundert nicht, dass der malende Dichter auch mit Bühnenbildern das Podium des Theaters suchte.
Der Abschied von Johannes Grützke ist auch für die Künstler des Künstlersonderbundes und alle seine Mitglieder ein großer Verlust.
Im Namen des Vorstandes und der Mitglieder des Künstlersonderbundes

Tobias Gall
Vorsitzender

Richard Heß (1937 - 2017)

Wir trauern um Prof. Richard Heß, einem wichtigen Vertreter der Berliner Bildhauerschule und der figurativen Plastik.

Er studierte bei Prof. Bernhard Heiliger, und unterrichtete anschließend an der Technischen Hochschule in Darmstadt, bis er 1980 an der Fachhochschule für Gestaltung in Bielefeld berufen und bis 2001 konstruktives Zeichnen und plastisches Gestalten lehrte. Als langjähriges Mitglied der Darmstädter Sezession und dem Künstlersonderbund setzte sich Prof. Heß für die figurative Bildhauerkunst ein.

Seine zweite künstlerische Heimat lag in Italien. So machte er sich unter anderen in Verona, Cesena und Mantua in zahlreichen Ausstellungen und Galerieaktivitäten bekannt. 1995 nahm er an der Biennale in Venedig teil. Sein schaffensreiches Bildhauerleben hinterlässt uns zahlreiche Werke, viele davon im öffentlichen Raum im In- und Ausland.

Wir erinnern uns an Richard Heß voller Dankbarkeit und Zuneigung.

Im Namen des Vorstandes und der Mitglieder des Künstlersonderbundes


Nina Koch
Stellvertretende Vorsitzende
 

 

 

 

 

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